Spielplatzgeraete-Maier-Inklusiver Spielplatz-Leitsystem-Aachen-4305182

2-Wege-Prinzip

Damit Spielstationen oder Ruhezonen von allen Menschen erreicht werden können, müssen diese in ein Wegesystem eingebunden sein. Bei einer Vernetzung im Sinne der DIN/TS 18034-2 werden dabei wiederum das 2-Wege-Prinzip und das 2-Sinne-Prinzip angewandt. Beispielsweise ist vom Eingang bis zu den Ruhezonen, die auch ältere Menschen aufsuchen, eine Nullbarriere zu planen, Steigungen von maximal 6% sind hier einzuhalten. Innerhalb der Spielstationen dürfen die Herausforderungen auch für Kids im Rollstuhl anspruchsvoller gestaltet werden. Selbstfahrer, also Rollstuhlfahrer mit kompletter Armfunktion, trainieren den Umgang mit ihrem Rollstuhl, meistern im privaten Bereich beispielsweise Steigungen bis zu 10%, fahren „Wheelys“ auf den Hinterrädern oder können sich aus dem Rollstuhl durch ihre Armkraft erheben und selbstständig umsetzen. Im inklusiven Spielraum sollen Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit bekommen, körperliche Geschicklichkeit und Bewegungsabläufe weiterzuentwickeln und gemeinsam Spaß haben.

2-Sinne-Prinzip

Orientierung ist im inklusiven Spielraum grundlegend wichtig. Spielstationen werden vom Eingang aus über Wege erreicht. Der Kontrast von Wegebelag zu den umliegenden Flächen, beispielsweise wassergebundene Wegedecke zu Rasen, ermöglicht eine gute visuelle Orientierung.Die taktil erfassbare Kante von Rasen und Weg spricht einen zweiten Sinn an (Tastsinn). Entlang dieser Kante tasten sich Sehbeeinträchtigte Menschen zu den Spielstationen.

Leitsystem

Im öffentlichen Bereich werden durchgängige Bodenindikatoren, beispielsweise an Bahnhöfen verwendet. Leitstreifen geben den Weg vor, Ereignisfelder deuten darauf hin, dass es Abzweige oder Richtungswechsel gibt, oder warnt vor Treppen oder Straßenkreuzungen. Im inklusiven Bereich sind die Spielraumgestalter frei und nicht an dieses System gebunden. Dennoch ist es sicherlich sinnvoll, dieses Grundprinzip aufzugreifen und eventuell mit anderen Materialien umzusetzen. Als Ereignisfelder kann ein Wechsel im Bodenbelag, wie beispielsweise ein Granitpflasterfeld, dienen.